Studie: Antibiotika oft wirkungslos bei Nebenhöhlenentzündung

Von Katharina Cichosch
21. Februar 2012

Gehören Sie auch zu jenen Patienten, die bei einem Schnupfen lieber gleich um ein Antibiotikum bitten? Damit dürften Sie in Deutschland nicht allein sein - schließlich gelten wir als absolute Nummer Eins in puncto Antibiotika-Gebrauch. Und auch viele Ärzte sind nach wie vor von der Wirksamkeit der Medikamente überzeugt.

Eine US-amerikanische Studie der Washington University untersuchte jetzt, was Antibiotika bei bakteriell bedingter Sinusitis (Nebenhöhlenentzündung der Nase) wirklich können. Dabei wurden 166 Probanden mit akuter Sinusitis in Vergleichsgruppen eingeteilt. Während die eine Gruppe Antibiotika zur Behandlung erhielt, bekam die andere Gruppe ein wirkungsloses Placebo. Das Ergebnis fiel recht eindeutig aus: Ob und wie schnell sich die Erkrankung besserte, hing eindeutig nicht von der Einnahme von Antibiotika ab. Insbesondere im Frühstadium scheinen entsprechende Medikamente also nahezu wirkungslos, so Wissenschaftlerin Jane Garbutt.

Bei heftigerem Verlauf und länger andauernder Nebenhöhlenentzündung kann es jedoch sinnvoll sein, auch auf Antibiotika zurückzugreifen.