Studie beleuchtet das Risiko von Testosteron-Präparaten für ältere Männer

Von Cornelia Scherpe
11. Dezember 2013

Nicht nur die Damenwelt kann sehr eitel sein, auch Männer wollen ihre Qualitäten betonen und vor allen Dingen im Alter nicht verlieren. Aus diesem Grund greifen immer mehr Männer jenseits des mittleren Alters zu Testosteron-Präparaten.

Allein in den USA hat sich der Absatz zwischen den Jahren 2000 und 2011 um das 5-Fache erhöht. Durch die Einnahme der künstlichen Hormone wollen die Männer sowohl die Libido anregen, als auch aufgebaute Muskelmasse bewahren. Doch die Einnahme von solchen Medikamenten kann auch sehr gefährlich sein.

Gesundheitsgefährdung durch Eitelkeit

Welche Risiken die Männer in Kauf nehmen, hat jüngst eine Studie aus den USA beleuchtet. Man hatte mit 8.709 älteren Männern gearbeitet, deren Testosteronwert im Blut bereits unter 300 ng/dl lag. Alle hatten aufgrund ihres Alters bereits einige Vorerkrankungen, die vor allen Dingen das Herz- und Kreislaufsystem betrafen.

1.223 der Männer entschieden sich für eine Hormontherapie mit Testosteron. Nach einem Beobachtungszeitraum von drei Jahren waren von allen Männern insgesamt 681 Teilnehmer verstorben. 486 hatten einen Schlaganfall und 420 einen Herzinfarkt erlitten.

Nun überprüfte man, in welcher Gruppe die Männer gewesen waren und dabei fiel auf, dass viele die Hormontherapie bekommen hatten. Das Gesamtrisiko lag bei ihnen bei 25,7 Prozent und in der Gegengruppe nur bei 19,9 Prozent.

Studienabbruch aufgrund zu hoher Risiken

Bereits 2010 hatte eine andere Studie die Risiken beleuchtet. An TOM, kurz für "Testosterone in Older Men", hatten US-Veteranen teilgenommen, die mindestens 65 Jahre alt waren. Über ein halbes Jahr hatten Sie ein Gel mit künstlichem Testosteron angewandt, dann wurde die Studie abgebrochen, da sich im Vergleich zur Placebogruppe zu oft Herzprobleme bekommen hatten.