Studie: Sind Kinder von Alleinerziehenden in ihrer Entwicklung benachteiligt?

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
14. Mai 2013

Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat sich mit der Frage beschäftigt, ob Kinder, die von nur einem Elternteil erzogen werden, in irgendeiner Weise benachteiligt sein könnten. Ihre Untersuchungen starteten sie an Mäusen und zumindest bei den Tieren scheint es Unterschiede zu geben.

Bereits in mehreren Studien konnte nachgewiesen werden, dass sich der Verlauf der Kindheit deutlich auf das spätere Leben auswirkt: so sind Erwachsene, die als Kinder beispielsweise vernachlässigt worden sind, deutlich anfälliger für Stress als diejenigen, die eine sehr harmonische und liebevolle Kindheit genießen durften. Auch seien nach Ansicht der Experten Unterschiede in der Hirnstruktur messbar.

Für den Test setzten die Forscher schwangere Mäuseweibchen kurz vor der Geburt allein in ihren Käfig und untersuchten mit der Zeit Punkte wie das Sozialverhalten und die Neugier der Mäusekinder, im Vergleich mit denen, die auch noch bei ihrem Vater lebten oder eine Co-Mutter an ihrer Seite hatten. Zudem wurde die Anzahl der Gehirnzellen regelmäßig gemessen.

Es zeigte sich, dass die Mäusekinder, die aufgrund mehrerer Betreuer auch mehr Zuwendung bekamen, in ihrer Art entspannter und ausgeglichener aufwuchsen. Auch hatten sie mehr Stammzellen, solche etwa, die für das Sozialverhalten verantwortlich sind.

Besonders deutlich stellte sich der Unterschied bei den Männchen heraus, die sehr viel lerninteressierter wirkten als die Jungen, die von nur einer Maus erzogen wurden. Die Auswirkungen der intensiven Betreuung waren also besonders auffällig. Ob diese Aspekte auch auf den Menschen übertragbar sind, muss noch erforscht werden.