Studie weist Zusammenhang zwischen Psychopharmaka und Gewichtszunahme bei Kindern nach

Von Laura Busch
5. November 2009

Es ist schon seit längerem bekannt, dass Psychopharmaka und andere Medikamente, die in den Geisteszustand des Patienten eingreifen, teilweise massive Gewichtssteigerungen zur Folge haben. Auch ein Anstieg des LDL-Cholersterins, des sogenannten "schlechten" Cholesterins, ist möglich.

Der Zusammenhang war bis dato jedoch nicht belegbar, da die Teilnehmer an bisherigen Studien meist schon vor der Gewichtszunahme diverse Medikamente nahmen, was die Ergebnisse verfälschte.

Jetzt haben Wissenschaftler 272 Kinder im Alter von vier bis 19 Jahren beobachtet, die erstmalig Psychopharmaka verschrieben bekamen. Drei Monate später hatten die Patienten durchschnittlich 5 bis 10 Kilo zugenommen. Nach den Ursachen wird nun weiter geforscht.

Psychiater werden in Zukunft also noch sorgfältiger abwägen müssen, ob Krankheiten wie Hyperaktivität, Schizophrenie, Autismus oder Depressionen jeweils wirklich nur medikamentös behandelt werden können. Starke Gewichtszunahme und die Steigerung des Cholesterinwertes kann schlimmstenfalls einen Schlaganfall oder Herzinfarkt nach sich ziehen.