Studie: Wer Romantiker ist, bestimmen die Gene?

Gen 5-HT1A ist mit verantwortlich für den Beziehungsstatus

Von Katharina Cichosch
1. Dezember 2014

Woran liegt es, dass manche Menschen sich Hals über Kopf in eine romantische Beziehung stürzen - und andere vom Gefühlschaos offenbar völlig kalt gelassen werden? Und wieso bleiben heute so viele junge Menschen scheinbar freiwillig Single?

Eine chinesische Forschergruppe rund um Xiaolin Zhou vom Department Psychologie der Peking Universität hat sich dem Phänomen einmal auf ganz andere Weise genähert: Sie untersuchten einen möglichen Zusammenhang zwischen romantischem Verhalten und dem Vorkommen eines ganz bestimmten Genes.

Genetische Veranlagung bestätigt Beziehungsstatus

Der Hintergrund: Romantisches Verhalten wird mit einem entsprechenden Level an Serotonin, dem bekannten Glückshormon, im Gehirn zusammengebracht. Für diesen Hormonspiegel wiederum wird das Gen 5-HT1A mit verantwortlich gemacht. In der Studie untersuchten die Wissenschaftler nun an Hand von Haarproben ihrer 579 Probanden, in welcher Form besagtes Gen vorliegt. Anschließend wurde dieses Vorkommen mit dem jeweiligen Beziehungsstatus in Zusammenhang gebracht.

Das Ergebnis: Ein Großteil der Probanden, bei denen das Gen in einer bestimmten Variante vorkommt, befand sich in einer romantischen Beziehung. Einen abweichenden Aufbau des Gens wiederum hatten vornehmlich jene Probanden, die als Singles lebten.

Dabei wurden auch Faktoren wie der sozio-ökonomische Status, Religionszugehörigkeit und andere mit einbezogen. Selbst bei Berücksichtigung dieser individuellen Unterschiede blieb der Zusammenhang zwischen dem Vorkommen besagten Gens und dem Beziehungsstatus eindeutig, so die Forscher.