Studie: Wie das MAOA-Gen das individuelle Glücksempfinden beeinflusst

Studie untersucht den Zusammenhang von MAOA-Gen und individuellem Glücksempfinden

Von Katharina Cichosch
3. September 2012

Wer mit wachen Augen durchs Leben geht, der wird früher oder später feststellen: Es gibt Menschen, deren Laune scheinbar durch nichts getrübt werden kann - während andere sich schon sehr viel schneller unglücklich fühlen. Wissenschaftler wollen jetzt herausgefunden haben, dass auch Gene über das individuelle Glücksempfinden entscheiden. Besonders verblüffend: Bei Männern sorgt der höhere Testosteronspiegel offenbar dafür, dass besagte Gene nicht dieselbe Wirkung entfalten können wie bei Frauen.

Insgesamt 345 Probanden nahmen an der Langzeitstudie unter Leitung von Henian Chen, University of South Florida, und seinem Team teil. Dabei wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in regelmäßigen Abständen nach ihrer Laune befragt und zusätzlich einem genetischen Test unterzogen.

Untersuchung des Zusammenhangs von Laune und dem MAOA-Enzym

Bei der Auswertung der so erhobenen Daten stießen Chen und seine Forscherkollegen auf eine deutliche Auffälligkeit: Das sogenannte MAOA-Gen, welches das gleichnamige Enzym produziert.

Dieses Enzym sorgt dafür, dass wichtige Glücksbotenstoffe wie zum Beispiel Serotonin im Gehirn abgebaut werden. Ein aktives Gen sorgt also für einen schnellen Abbau der entsprechenden Botenstoffe - was wiederum die Laune in den Keller treiben kann.

Höherer Testosteronspiegel kann die glückssteigernde Wirkung herabsetzen

Bleiben Serotonin und andere Transmitter länger im Gehirn, so ist auch das Glücksempfinden deutlich intensiver und länger anhaltend. Eine weniger aktive Genvariante hingegen produziert weniger abbauende Enzyme und wird deshalb mit einem allgemein positiverem Befinden in Zusammenhang gebracht.

Bei Männern muss hier offenbar noch ein weiterer Aspekt betrachtet werden: Ihr im Vergleich höherer Testosteronspiegel setzte die glückssteigernde Wirkung des weniger aktiven MAOA-Gens wieder herab.