Studie zeigt den Nutzen längerer Reanimationsversuche

Von Cornelia Scherpe
7. September 2012

Bleibt bei einem Menschen das Herz stehen, so sollte man sofort mit Reanimationsversuchen beginnen. Durch Herzmassage und Beatmung soll der Herzmuskel seine Arbeit wieder aufnehmen und bis dahin die Lunge mit Luft gefüllt werden. Für Ersthelfer ist dies sehr anstrengend, doch oft lässt sich so das Leben eines Menschen retten.

Wie lange man die Versuche einer Reanimation unternehmen sollte (egal ob manuell oder im Krankenhaus via Defibrillator), wird in der Medizinwelt schon länger kontrovers diskutiert. Nun liefert eine aktuelle Studie neue Daten dazu.

In der Regel wird auch in einem Krankenhaus nur eine Reanimationszeit von circa 15 Minuten eingeplant. Schlägt das Herz innerhalb dieser viertel Stunde nicht wieder von selbst, wird der offizielle Tod bekannt gegeben. In der Studie zeigte sich nun, dass die Lebenschancen steigen, wenn man die Versuche noch zehn Minuten länger unternimmt. Wurden Patienten 25 Minuten versorgt, so stieg die Wahrscheinlichkeit ihres Überlebens um immerhin zwölf Prozent.

Diese Erkenntnis stammt aus der Datensichtung von 64.000 Fällen von Herzstillstand in der USA. In den Kliniken waren alle Patient nach akutem Stillstand des Herzens reanimiert worden. In den 435 Krankenhäusern wurde von Fall zu Fall unterschiedlich lange eine Reanimation durchgeführt. Meist wurde besonders bei jüngeren Menschen mehr Aufwand investiert.

Im Schnitt versuchten es die Ärzte 20 Minuten lang. Jene, die es noch länger versuchten, konnten mehr Patienten ins Leben zurück holen. Ältere Studien hatten bisher keine besseren Chancen für lange Reanimationen gezeigt. Diese Meinung könnte nun revidiert werden.