Studie zeigt, Kletterer veröden die Felsvegetation

Von Frank Hertel
18. Mai 2011

Der Mensch erobert immer mehr unberührte Natur. Das gilt auch für die Trendsportart Klettern. Obwohl sich gerade Kletterer als besonders naturverbunden empfinden, besteigen sie letztlich doch Felsen, die bis dahin vom menschlichen Einfluss verschont waren.

Christoph Reisch vom Lehrstuhl für Botanik an der Universität Regensburg hat die Auswirkungen des Kletterns auf das seltene gelbe Hungerblümchen (Draba azoides) untersucht. Dazu besuchte er 16 Felsen in den beliebten deutschen Klettergebieten nördliches Fränkisches Jura und Schwäbische Alb. 8 dieser Felsen wurden ausgiebig beklettert, die anderen 8 nicht.

Es zeigte sich, dass das gelbe Hungerblümchen auf den bekletterten Felsen seltener vorkam und dort auch kleiner war als auf den unberührten Felsen. Reisch fordert daher, in allen Kletterregionen bestimmte Felsen für die Besteigung zu sperren.