Studien zum Schlaganfall: Patienten hilft ein Katheter nicht mehr als eine Lyse

Von Alexander Kirschbaum
1. März 2013

Beim Schlaganfall ist eine Behandlung des Patienten innerhalb von 4,5 Stunden extrem wichtig, darüber herrscht in der Medizin Einigkeit. Nicht ganz so eindeutig beantwortet werden kann hingegen die Frage, welche Behandlungsmethode bei Schlaganfallpatienten am vielversprechendsten ist. Neben der medikamentösen Auflösung eines Blutgerinnsels, der intravenösen Lyse, sehen immer mehr neurointensivmedizinische Zentren einen Katheter als das geeignete Mittel, um einen Blutpfropf, einen Thrombus zu bekämpfen.

In drei kürzlich veröffentlichten Studien (SYNTHESIS, IMS III, MR RESCUE) wurden die beiden Methoden von Neurologen miteinander verglichen. Alle drei Studien kamen zu dem Ergebnis, dass es Patienten nicht besser geht, wenn verstopfte Gefäße mit Kathetermethoden von Thromben befreit werden, anstatt mit der intravenösen Lyse.

Die Studienergebnisse sind allerdings mittlerweile umstritten, da die Forscher in den Studien unterschiedliche Kathetermethoden verwendet haben. Auch wurden keine modernen Stent-Retriever benutzt, sondern ältere Katheterverfahren.

Zudem haben die Studienautoren in der Kathetergruppe offenbar zu viele Patienten mit komplizierten Thromben untersucht. Experten sprechen sich daher für weitere randomisiert-kontrollierte Studien zu diesem Thema aus, um die Frage der besten Behandlungsmethode bei Schlaganfällen besser zu klären.