Stumme Hirninfarkte als Auslöser von Alzheimer?

Von Cornelia Scherpe
31. Januar 2012

Es gibt nicht nur die Schlaganfälle mit den bekannten Symptomen, sonder auch stumme Schlaganfälle. Diese Hirninfarkte treten ohne akute Störungen auf und machen sich nur später durch einen kognitiven Leistungsabfall bemerkbar. Forscher vermuten derzeit, dass diese stummen Hirninfarkte eventuell der Auslöser von Demenz sein könnten. Zumindest als starke Beschleuniger der Krankheit kommen sie auf jeden Fall in Frage.

Bisher sieht man den Auslöser von Demenz in verklumpten Proteinen, die wie Abfall im Gehirn liegen und so die Nervenzellen absterben lassen. In der Praxis kann man allerdings nur in fünf Prozent aller Demenzfälle solche Ablagerungen im Gehirn nachweisen. Die übrigen 95 Prozent der Patienten müssen demnach einen anderen Auslöser für Alzheimer gehabt haben. Nun hat eine Studie bei 660 Erkrankten ein MRT des Hirns gemacht und dabei festgestellt, dass viele von ihnen ohne ihr Wissen schon einmal einen stummen Schlaganfall gehabt haben.

Durch die Durchblutungsstörung im Kopf war bei 26 Prozent der Probanden die Hirnregion des Hippocampus inzwischen sogar messbar geschrumpft. Diese Alzheimer-Patienten hatten also große Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis und das wohl aufgrund des stummen Schlaganfalls.