Alzheimer beeinträchtigt die Weltwirtschaft

Kosten zur Behandlung von Alzheimer steigen - finanzielles Engagement von den Regierungen gefordert

Von Ingo Krüger
29. Juni 2011

Die zunehmende Ausbreitung der Alzheimer-Krankheit kann gravierende Folgen für die Weltwirtschaft haben, so Daisy Acosta, Präsidentin der Internationalen Vereinigung der Alzheimer-Krankheit (ADI). Bis zum Jahre 2050 soll die Zahl der Patienten nach Expertenmeinung auf 115 Millionen weltweit ansteigen. Derzeit sind je nach Schätzung 24 bis 37 Millionen Mensch von der Demenzerkrankung betroffen.

Größeres Engagement der Regierungen bei der Alzheimer-Forschung gefordert

2010 beliefen sich die Ausgaben für die Pflege von Alzheimer-Patienten bereits auf 604 Milliarden Dollar (etwa 425 Milliarden Euro), so Acosta. Dies ist ein Betrag in Höhe von einem Prozent des Welt-Bruttoinlandsprodukts (BIP). Wenn es sich bei der Alzheimer-Erkrankung um einen Staat handeln würde, würde sie in einer weltweiten BIP-Rangliste von lediglich 17 Ländern übertroffen.

Bill Thies von der Alzheimer's Association fordert ein größeres finanzielles Engagement von den Regierungen. So würden sechs Milliarden Dollar im Jahr für die Krebsforschung aufgewandt, für die Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Krankheiten vier Milliarden Dollar sowie für die AIDS-Prävention zwei Milliarden Dollar. Für Alzheimer ständen jedoch nur 450 Millionen Dollar zur Verfügung, so Thies.

Patientenzahlen steigen in den westlichen Industrienationen

George Vradenburg von der Organisation USAgainstAlzheimer macht darauf aufmerksam, dass vor allem westliche Industrienationen von den steigenden Patientenzahlen betroffen sein werden. Sie müssten auch für die immer höheren Kosten aufkommen.

Die zugrunde liegenden Veränderungen der Krankheit sind noch nicht behandelbar. Betroffen sind vor allem das Erinnerungsvermögen und das Verhalten. Das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, steigt mit zunehmenden Alter. Durch die Bevölkerungsentwicklung in den westlichen Industrieländern mit immer älter werdenden Bürgern steigt daher auch die Gefahr, dass die Zahl der Menschen, die eine Demenzerkrankung bekommen können, stark an.