Sucharbeitslosigkeit bei Geisteswissenschaftlern oft sehr lange

Von Laura Busch
17. April 2013

Statistiken räumen Akademikern nach wie vor einen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt ein. Über die Schwierigkeit des Einstiegs ist mit der geringen Akademikerarbeitslosigkeit von rund 2,4 Prozent jedoch nichts ausgesagt. Viele Absolventen müssen nach dem Master eine durchaus längere Durststrecke überwinden, bis sich schließlich den Traumjob ergattern.

Hinzu kommt: Praktikanten, Minijobber und Teilzeitaushilfen gelten nicht als arbeitslos. Doch genau in diesen Jobs landen viele Uni-Abgänger erstmals, obwohl sie nicht selten vollkommen überqualifiziert sind. Laut Gregor Fabian, der Akademiker für das in Hannover ansässige Hochschul-Informations-System (HIS) befragte, ist etwa jeder Fünfte nicht auf seinem Studiengebiet angestellt.

Besonders Geisteswissenschaftler müssen sich erstmal mit Nebenjobs durchschlagen, weil deren Suche einfach länger dauert, sie statistisch mehr Bewerbungen verschicken müssen und mehr Absagen erhalten. Für diese Zeit haben Experten mittlerweile den Begriff "Sucharbeitslosigkeit" geprägt.

Nicht alle Studenten seien darauf eingestellt, viele bekämen Komplexe und verzweifelten über ihre Situation. In der Regel, so die Experten, kommen aber auch Geisteswissenschaftler früher oder später unter. Die Qualifikation siegt am Ende eben doch.