Südafrika - Handel mit Löwenknochen nimmt immer weiter zu

Von Melanie Ruch
8. November 2012

Der Handel mit Tierknochen ist für viele Südafrikaner eine wichtige Einkommensquelle. Die Knochen werden vor allem in fernöstlichen Ländern als Medizin gehandelt. Neben Nashorn- und Elefantenknochen werden auch Löwenknochen immer beliebter.

Im Gegensatz zu Nashörnern und Elefanten besteht in Afrika für Löwen jedoch noch kaum eine Tierschutzlobby. Erst im Mai hatte die südafrikanische Regierung ein Verbot des Handels für Löwenknochen abgelehnt. Dabei steigen die Zahlen der exportierten Raubtierskelette von Jahr zu Jahr. Wurden 2009 noch 92 Skelette exportiert, waren es 2010 bereits 235 Löwen-Gerippe.

Die Skelette würden allesamt von gezüchteten Löwen aus privaten Wildparks stammen, die von Touristen dann für viel Geld gejagt und als Trophäen mitgenommen werden dürfen. Die Skelette der Tiere würden von den Wildparkbesitzern anschließend verkauft, erklärte Umweltministerin Edna Molewa. Der Wildbestand, der in Südafrika gerade einmal noch rund 2.000 Exemplare umfasst, sei daher nicht bedroht.

Tierschützer jedoch befürchten, dass die Nachfrage nach Löwenknochen schon bald das Angebot übersteigen könnte und dann auch wilde Löwen geschlachtet und verhökert werden.