Neue Knochen können künstlich nach Maß angefertigt werden

In Zukunft sollen Knochen nach einem Unfall schnell gezüchtet und dann eingesetzt werden können

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
13. Januar 2009

Forscher wollen Knochen künstlich züchten, die genau maßgerecht für den einzelnen Patienten hergestellt werden. Zurzeit testen japanische Forscher dies an zehn Kliniken mit den ersten Implantaten für Schädelknochen, nachdem sie bei zehn Erwachsenen gute Erfolge erzielten.

Wenn die Testversuche positiv verlaufen, so könne man, beispielsweise nach einem Unfall, innerhalb von ein paar Stunden für den Patienten neue Knochen herstellen. Voraussetzung sei dabei aber eine Computertomographie der alten Struktur der Knochen.

Zurzeit werden gebrochene Knochen am Schädel durch Keramikplatten oder einer Transplantation von anderen eigenen Knochenteilen ersetzt.

Die Herstellung der neuartigen Knochen

Die Forscher benutzen für diese künstlichen Knochen, die man auch "CT Bone" nennt, ein Pulver aus Calciumphosphat, woraus auch der natürliche Knochen besteht. Mit dieser neuen Methode können dann auch komplizierte Strukturen beim Kiefer- oder Wangenknochen, aber auch andere Knochen des Schädels wiederhergestellt werden.

Dies wäre ein enormer Fortschritt bei der Wiederherstellung des Gesichts. Später, in einem Zeitraum von ein bis zwei Jahren, werden die neuen Knochen durch das körpereigene Material ersetzt, was bislang nicht passierte, wie der orthopädische Chirurg und Professor von der Medizinischen Fakultät an der Universität in Tokio, Tsuyoshi Takato, berichtet.

Eine härtende Flüssigkeit, die aber über 80 Prozent aus Wasser besteht, wird dem Calciumphosphat Pulver zugesetzt. Die neue Methode könne besonders bei Kindern gut eingesetzt werden, weil man bisher nicht körpereigene Knochen verwendet, wegen eventueller Schäden beim Wachstum, und die Implantate würden sehr schnell durch die eigenen Substanzen ersetzt und mitwachsen.