Südafrikas Township Soweto: Einst Symbol für die Apartheid, heute Ziel für Touristen

Von Nicole Freialdenhoven
16. November 2012

Einst galt die South Western Township bei Johannesburg als Symbol für die diskriminierende Apartheidspolitik von Südafrika: Kein Ausländer hätte sich in das kurz Soweto genannte Viertel getraut, das wie kein anderes für Armut und Kriminalität der schwarzen Bevölkerung des Landes stand, die in speziell errichtete Townships zwangsumgesiedelt worden waren.

1976 kam es blutigen Unruhen, bei denen 500 Menschen starben. Auch Südafrikas Volkshelden Nelson Mandela und Bischof Desmond Tutu stammten aus Soweto - letzterer lebt heute noch im Viertel.

Doch wo einst Angst und Wut herrschten, ist heute Frieden eingekehrt. Noch immer gibt es große Armut in Soweto, doch dazwischen hat sich eine neue Mittelschicht etabliert. Statt ärmlicher Wellblechhütten sind gemauerte Apartmentgebäude entstanden, die über fließendes Wasser und Strom verfügen, das im nahegelegenen Kraftwerk produziert wird. Zwischen dessen Türmen spannt sich eine Brücke, von der Abenteuerlustige Bungee-Sprünge unternehmen können.

Auch Touristen haben Soweto für sich entdeckt: Mit Minibussen kommen sie aus dem nahegelegenen Johannesburg um sich das geschichtsträchtige Viertel anzusehen. Ein wichtiger Halt ist das Nelson Mandela Museum, das in seinem ehemaligen Wohnhaus in der Vilakazi Street untergebracht ist.

Nicht nur Briefe, Bilder und persönliche Gegenstände des Friedensnobelpreisträgers sind dort zu sehen, sondern auch Einschusslöcher , die einst Polizeiwaffen an der Außenwand hinterließen. Eine Erinnerung an die blutige Vergangenheit des Viertels.