Südsee auf Diät - Nirgendwo gibt es so viele Fettleibige wie auf den Pazifikinseln

Von Nicole Freialdenhoven
16. August 2012

Im Westen werden Südseeinseln wie Samoa und Tonga in erster Linie mit süßen tropischen Früchten und schlanken Inselschönheiten verbunden, doch die Realität sieht anders aus: Auf Samoa gelten mittlerweile 60 Prozent der Frauen als adipös, auf Tonga sogar 78 Prozent. Bei Kindern stieg der Anteil der fettleibigen Mädchen in den letzten 20 Jahren von nur 2 Prozent auf 14,3 Prozent. Dementsprechend sind auch gesundheitliche Probleme wie Herzkrankheiten, Bluthochdruck und Diabetes überall in der Südsee auf dem Vormarsch.

Nur langsam beginnt sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass die Fettleibigkeit zu gesundheitlichen Problemen wie Schlafapnoe führt, an der immer mehr Samoaner leiden. Dabei kommt es zu kurzzeitigen Aussetzern der Atmung während des Schlafs, wenn sich durch das Fett um den Hals die Luftröhre im Liegen verschließt. Betroffene fühlen sich am nächsten Morgen wie gerädert.

Spezielle Fitnessprogramme und ein größeres Bewusstsein für gesunde Ernährung soll die Samoaner nun auf Trab bringen. Während im Westen "Dick sein" mit sozial schwachen Menschen und mangelnder Selbstkontrolle verbunden ist, gilt eine üppige Leibesfülle in der Südsee als Statussymbol. Die heutige Fastfoodkultur macht es vielen Menschen leichter, dieses Statussymbol zu erlangen. Auch bei Feiern dreht sich in Samoa alles ums Essen.