Suizid-Beihilfe durch Ärzte: Die Mehrheit der Deutschen ist dafür

Masse der Deutschen äußerte sich positiv über Beihilfe zum Suizid bei schweren Krankheiten

Von Cornelia Scherpe
21. Oktober 2014

Die Debatte, ob Beihilfe zum Selbstmord bei schweren Krankheiten erlaubt sein sollte, wurde jüngst wieder entfacht. Dabei hat eine aktuelle Umfrage unter der deutschen Bevölkerung ergeben, dass die meisten Befragten dafür sind.

Bei sehr schweren Krankheiten sollte es den Ärzten erlaubt sein, den Betroffen dabei zu helfen, das Leiden zu beenden. Diese Ansicht teilen immerhin 77 Prozent der Deutschen. Nur 17 Prozent sprechen sich strikt dagegen aus. Sechs Prozent sind sich nicht sicher.

Auf sich selbst bezogen, gaben 70 Prozent der Menschen an, dass sie bei einer unheilbaren Krankheit die Möglichkeit zur Sterbehilfe begrüßen würden. 21 Prozent würden sie dagegen eindeutig ablehnen. Ein gesetzliches Verbot von Sterbehilfeorganisationen befürworten nur 19 Prozent und 77 Prozent sprechen sich gegen ein Verbot aus.

Unterschiede durch Herkunft und politische Gesinnung

Die Umfrage unterschied dabei in Subgruppen zwischen den neuen und den alten Bundesländern. Hier fällt eine gewissen Abweichung auf. In Ostdeutschland sind die Menschen noch nachdrücklicher für die Erlaubnis. Es gaben 86 Prozent der Befragten an, dass die Ärzte ihren Patienten auf Wunsch helfen sollten.

Eine weitere Unterteilung nach der politischen Gesinnung zeigte, dass CDU-Wähler kritischer als die Allgemeinheit sind. Hier sind nur 67 Prozent der Menschen für die Suizid-Beihilfe und 26 Prozent vehement dagegen.

Dennoch zeigt sich auch hier eine Mehrheit für die Sterbehilfe. Es bleibt die ethisch sehr schwerwiegende Frage, wer darüber entscheiden kann, wann eine Erkrankung derart schlimm ist, dass die Suizid-Beihilfe angemessen ist.