Symposium in Wien - wie sinnvoll ist die Ernährungspyramide?

Von Cornelia Scherpe
20. Juni 2012

In Wien tagen derzeit Experten zum Thema gesunde Ernährung. Psychologen, Soziologen und Ernährungswissenschaftler beschäftigten sich mit den aktuellen Fragen zur Gesundheit. Wie sinnvoll ist die Ernährungspyramide? Wie stark ist die Selbstbestimmung und wie weit darf die Gesellschaft in das private Essverhalten eingreifen?

Fakt ist, dass immer mehr Menschen auf der ganzen Welt nicht nur dick, sondern krankhaft adipös sind. Trauriger Vorreiter ist die USA, doch auch Deutschland und der Rest Europas hängt nicht weit hinterher. Natürlich hat jeder Mensch ein Recht, seine Ernährung selbst zu bestimmen, doch spätestens wenn Folgekrankheiten der Adipositas wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Diabetes entstehen, ist es auch eine Angelegenheit der Gesellschaft. Die Gesundheitswesen vieler Staaten müssen sich mit Behandlungs- und Kostenfragen auseinandersetzen. Daher sind Ernährungspläne so wichtig. Viele Experten bauen dabei auf die Ernährungspyramide. Dort steht alles, was bei einer gesunden Ernährung beachtet und vermieden werden sollte.

Doch auf dem Symposium in Wien ist man sich relativ einig, dass diese Pyramide heute bei der Allgemeinheit nicht mehr wirklich gut ankommt. Ihr fehlt es an Einfachheit und an Attraktivität für den normalen Bürger oder anders gesagt: sie ist einfach nicht sexy. Zudem sind viele Menschen der Meinung, dass eine gesunde Ernährung heutzutage viel zu teuer ist. Immerhin steigen ständig die Preise von gesunden Dingen wie Vollkorn- oder Milchprodukten. Ob die gesunde Ernährung daran allein scheitert, darüber mag man streiten.