Synthetische Netze sollen Beckenboden stützen - doch eine Langzeitstudie sieht keinen Nutzen

Von Cornelia Scherpe
3. Januar 2012

Senkt sich bei Menschen der Beckenboden ab, wird in einer Operation ein synthetisches Netz eingesetzt, um den Beckenboden abzusichern. Eine wirkliche Absicherung scheint das aber gar nicht herzustellen. Zu diesem Schluss kommt eine Langzeitstudie zum Thema. Besonders die DGGG (die "Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe") warnt vor dem Trend zum Einsatz. Immer mehr Frauen werden nach Geburten so behandelt. Durch die Entbindung kann das Bindegewebe schwach werden und der Beckenboden senkt sich. Das wiederum kann gefährlich werden.

Die Ärzte beginnen aber zu unkritisch und zu sorglos mit den Netzen zu arbeiten, da sie pauschal von dessen Nutzen ausgehen. Zwar gibt es nach der OP eine Besserung, doch häufig kommt es auch zu Komplikationen. Die Beckenbodenchirurgie muss daher vorsichtiger vorgehen, so die Warnung. Welche Ergebnisse brachte die Studie zu den synthetischen Netzen genau? Neben einem unangenehmen Druckgefühl klagen viele Behandelte über Inkontinenz nach Einsatz des Netzes.

Fakt ist, dass die Langzeitstudie angeben muss, dass die Erwartungen an die Netze nicht erfüllt werden konnten.