Tag des Lärms 2013 - Verkehrslärm und laute Musik machen den Deutschen zu schaffen

Von Nicole Freialdenhoven
25. April 2013

Etwa ein Drittel der heute jungen Deutschen wird mit spätestens 50 ein Hörgerät tragen müssen. Dies prophezeite ein Sprecher der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, der anläßlich des "Tags gegen Lärm" feststellte, das viele Jugendlichen schon einen Teil ihrer Hörkraft eingebüßt haben, wenn sie ihre berufliche Karriere beginnen.

Schuld daran habe vor allem die allgegenwärtige laute Musik: Nicht nur in Clubs und auf Konzerten wird extrem laute Musik gespielt, dazu kommt die Dauerberieselung aus Kopfhörern.

Doch nicht nur Musik ist ein Problem. Auch der Dauerlärm in der Umwelt macht vielen Deutschen zu schaffen, die sich lauten Geräuschen häufig hilflos ausgeliefert fühlen.

Hier steht der Straßenverkehr an der Spitze der Ärgernisse - insgesamt 54% der Deutschen fühlen sich vom ewigen Verkehrslärm belästigt, so eine Studie des Umweltbundesamtes. Jeder fünfte klagt zudem über Fluglärm. Auch Lärm bei den Nachbarn - zum Beispiel Rasenmäher, Laubbläser oder auch Gartenpartys - und Industrielärm nerven.

Kritisiert wurde in diesem Zusammenhang die mangelhafte Umsetzung einer europäischen Richtlinie zum Umgebungslärm. Seit der Vorstellung der Richtlinie 2008 sei in Berlin beispielsweise die Zahl der von Lärm belasteten Einwohner nur von 340.000 auf 300.000 gesunken. München bietet dagegen bis heute sogar nur einen Entwurf.