"Tatort" über Immobilienwahnsinn und Gentrifizierung in München

Von Max Staender
30. Oktober 2013

Am vergangenen Sonntagabend dürften viele Tatort-Fans den diesmaligen Krimi als völlig überladen empfunden haben. Neben Gentrifizierung und Immobilienwahnsinn am Anfang kamen später noch Themen wie Korruption, Zirkus, Waffenlobby, Sex Gier, Moral, Familienintrigen und die Nachkriegszeit hinzu.

Regisseur kein Geringerer als Dominik Graf

Die bayrische Schlachtplatte wurde den Zuschauern jedoch von keinem Geringeren als dem jetzigen Regisseur Dominik Graf präsentiert, der mit "Frau Bu lacht" schon vor rund 20 Jahren einen hochgelobten "Tatort" inszenierte. Die beiden Kommissare Leitmayr und Ivo Batic alias Miroslav Nemec merken im Zuge ihrer Ermittlungen recht zügig, dass sich neben dem architektonischen auch menschliche Abgründe auftun.

Im beschaulichen Pullach liegt die Villa der Familie Holzer, wo die Hausherrin Magda mit ihrem Sohn und der umtriebigen Geliebten Liz direkt am Isar-Hochufer residiert. Fast die ganze Familie ist in die umstrittenen Luxussanierungen in der bayrischen Hauptstadt verstrickt - Mutter gegen Sohn, Investoren gegen Mieter, Bruder gegen Bruder, Luxusneubau gegen Altbau. Neben einem toten Architekten wurde gegen Ende des Krimis auch noch ein Nazi aus dem Herbstlaub gebuddelt, was eindeutig zu viel des Bösen war.