Therapie bei Rückenschmerzen: Zahl der Operation hat bedenklich zugenommen

Von Cornelia Scherpe
19. September 2013

Zu den Volksleiden in Deutschland zählen ganz klar die Rückenschmerzen. Sogar Teenager und Kinder haben teilweise schon Probleme mit dem Rücken. Die Ursachen können ganz unterschiedlich sein und von einfachen Verspannungen bis zu schweren Deformationen gehen.

Für Menschen mit ernsten Rückenschmerzen ist der Gang zum Arzt sinnvoll, damit dieser genau abklären kann, welche Grunderkrankung hinter dem Schmerz steht. Gibt es ein echtes Problem mit der Wirbelsäure, ist auch eine weitere Therapie nötig. Doch welche Maßnahmen ergreift man dann am besten?

Immer mehr Menschen mit Rückenschmerzen entscheiden sich für Wirbelsäulen-OPs

Die Statistik zeigt, dass sich offenbar immer mehr Ärzte und ihre Patienten für eine Operation entscheiden. Wirbelsäulen-OPs haben in den vergangenen Jahren an Zuspruch gewonnen: Lagen 2005 die Eingriffe noch bei rund 97.000 Stück, war man 2011 bereits bei 229.000 Ops dieser Art. Die Chirurgen hatten also mehr als doppelt so oft am Rücken eines Patienten zu arbeiten.

Doch diese Zahl ist laut vieler kritischer Ärzte auf keinen Fall ein gutes Zeichen. Sie sehen eher finanzielle Vorteile als Grund dafür, dass einige Kollegen direkt zur OP raten.

Operationen sollten erst durchgeführt werden wenn konservative Methoden nicht helfen

Nötig sei es in vielen Fällen gar nicht und der Patient hätte besser Hilfe bekommen ohne sich unter das Messer zu legen. Diese harte Kritik kommt vor allen Dingen aus den Reihen der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (kurz DGOOC). Diese betont, dass es viele konservative Therapien gibt, die in vielen Fällen gar nicht erst ausprobiert werden. Der Patient könnte damit aber gesund werden, ohne die Risiken einer OP tragen zu müssen. Der Trend sollte ihrer Meinung nach wieder hin zur Physiotherapie gehen und nicht zum Chirurgen.