Therapie nach einem Herzinfarkt: Medikament Heparin hat sich gegen Bivalirudin bewährt

Von Cornelia Scherpe
10. Juli 2014

Hat ein Mensch einen Herzinfarkt erlitten, muss schnell gehandelt werden. Der Infarkt ist entstanden, da ein Blutgefäß des Herzens durch ein Gerinnsel (Thrombose) verschlossen war. Durch dies Unterversorgung mit Blut können schwere bis tödliche Schäden im Herzmuskel entstehen.

Wer einen Herzinfarkt überlebt, wird oft mit einer Stent versorgt. In einer kleineren OP wird der Stent in das betroffene Gefäß eingeführt und legt sich so um die Innenwand, dass das Gefäß offen gehalten wird. Damit der Eingriff erfolgreich sein kann, werden die Patienten zusätzlich mit einer antithrombotischen Therapie versorgt, bei der sie Medikamente schlucken müssen.

Mit Medikamenten gegen einen weiteren Herzinfarkt

Es soll auf keinen Fall ein neues Gerinnsel entstehen, damit die künstliche Öffnung auch offen bleibt. In der Praxis werden dabei entweder das Mittel "Bivalirudin" oder "Heparin" eingesetzt. Bei beiden Medikamenten handelt es sich um Gerinnungshemmer. Sie beeinflussen also den natürlichen Prozess der Gerinnung, den der Körper nutzt, um Blutungen zu stoppen. Nach einem Infarkt will man die Gerinnung aber niedrig halten, damit keine neuen Verschlüsse im Blutgefäß getriggert werden.

Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass Heparin gegenüber Bivalirudin klare Vorteile hat. An der Untersuchung nahmen 1.812 Menschen teil, die nach einem Herzinfarkt behandelt worden waren. Man bildete zwei Gruppen und vergab an die eine Bivalirudin, an die andere aber Heparin. Komplikationen traten unter Bivalirudin öfter auf (in 8,7 Prozent im Gegensatz zu 5,7 Prozent), was die Sicherheit von Heparin unterstreicht.

Da beides Gerinnungshemmer sind, war das Risiko auf eine Blutung jedoch vergleichbar: Bei Bivalirudin lag die Gefahr bei 3,5 Prozent und bei Heparin bei 3,1 Prozent.

Die Forscher sehen Heparin als sicherere Variante und empfehlen, bei einer Herzinfarkttherapie diesem Wirkstoff den Vorzug zu geben.