Thrombose oder Nierenschwäche? Der D-Dimer-Wert kann auf beides hindeuten
Bei D-Dimer handelt es sich um ein Spaltprodukt, das immer dann entsteht, wenn das Eiweiß Fibrin im Körper aktiv ist. Dieses Fibrin wiederum ist wichtig für die Blutgerinnung und daher kann D-Dimer indirekt auch anzeigen, wie aktiv die Gerinnung gerade im Blut ist.
Der D-Dimer-Wert wird daher immer dann in einer Blutprobe bestimmt, wenn der Arzt vermutet, dass bei seinem Patienten eine Thrombose besteht. Ist der D-Dimer-Wert in der Probe stark erhöht, dann kann man tatsächlich davon ausgehen, dass irgendwo im Körper ein Blutgerinnsel sitzt und Ärger macht.
Eine aktuelle Studie gibt nun jedoch zu denken, denn sie fand heraus, dass auch bei einer allgemeinen Nierenschwäche der D-Dimer-Wert über der Norm liegt. Das wiederum bedeutet, dass ein hoher Wert auch irrtümlicher zur Diagnose "Thrombose" führen kann und gar kein Thrombus vorhanden ist. Stattdessen ist eventuell eine Niereninsuffizienz vorhanden und keiner weiß es.
Studie bestätigt Vermutungen
An der Studie nahmen 1.300 Patienten teil, die nachweislich eine Nierenschwäche hatten. Alle waren zwischen 47 Jahren und 63 Jahren alt und wurden nun auch mittels bildgebender Verfahren auf ein Blutgerinnsel hin untersucht.
Zudem entnahm man ihnen eine Blutprobe, um dem D-Dimer-Wert zu bestimmen. Allgemein wird als gesunde Obergrenze für D-Dimer der Wert 500 μg/l angenommen. Unterhalb dieser Grenze befanden sich nur 152 Teilnehmer. Das bedeutet, dass nur diese zwölf Prozent einen gesunden D-Dimer-Wert hatten.
Laut der bisherigen Meinung müssten damit 88 Prozent mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Thrombose haben. Doch die bildgebenden Verfahren zeigten nur bei 169 Patienten tatsächlich ein Gerinnsel. Dies entspricht 13 Prozent.
Bei den übrigen 75 Prozent war der Wert tatsächlich nur erhöht gewesen, da sie an einer Nierenschwäche litten. Das zeigt, dass der D-Dimer-Test gar nicht immer auf eine Thrombose hinweist, sondern auch eine Niereninsuffizienz vorliegen kann.