Tierschützer vs. Forscher: Immer mehr Tierversuche führen zu neuen Streits

Von Cornelia Scherpe
19. September 2013

Jeder Mensch, der Tiere mag, hat ein ungutes Gefühl beim Thema "Tierversuche". Viele sind jedoch der Meinung, dass man schlicht nicht darauf verzichten kann, wenn die Medizin und andere Forschungszweige sich weiterentwickeln sollen.

Der unlösbare Streit zwischen den Tierschützern und den Forschern

Tierschützer sehen das anders. Sie betonen immer wieder, dass Tierversuche ihrer Meinung nach eine echte Straftat sind und voll und ganz verboten werden müssen. Forscher verteidigen verständlicherweise ihre Arbeit und verweisen auch auf die aktuellen Gesetze. Der vermutlich nie zu schlichtende Streit ist vor allen Dingen dieser Tage wieder sehr aktuell.

In Bayerns Hauptstadt München werden derzeit zwei neue Labore allein für Tierversuche gebaut und das ruft die Tierschützer sofort auf das Programm. Allein an der Ludwig-Maximilians-Universität in München soll das eine Labor gut 9.000 Käfige beinhalten, damit 50.000 Nagetiere für Forschungszwecke benutzt werden können. Zudem soll die Anlage auch für 1.700 Käfige mit Krallenfröschen genutzt werden. Proteste im Internet und auch vor Ort sind bereits die Folge. Allgemein zeigen die Statistiken aber trotz all dieser Gegenstimmen, dass die Zahl der durchgeführten Tierversuche hierzulande beständig steigt.

Welche Tierversuche sind notwendig

Trotz aller Gegenstimmen sind sich Kritiker, Forscher und auch Politiker zumindest in einer Sache einig: Es sollten so wenig Tiere wie möglich in Laboren für Testzwecke gehalten werden. Es gehen allerdings die Meinungen auseinander, wenn man die Frage in den Raum stellt, welche Versuche notwendig und welche überflüssig sind.

Kritische Stimmen sagen beispielsweise, dass das Ausprobieren von neuen Medikamenten im Tierversuch völlig überflüssig ist. Wie der Mensch am Ende auf die Wirkstoffe reagieren wird, kann man an einer Maus kaum vorhersagen, sondern nur bei der Einnahme durch Menschen. Allerdings sind Tierversuche vor der Zulassung von Medikamenten bisher im Gesetz als Pflicht verankert.