Tinnitus: Neue Studie bestätigt Erfolg der Neuro-Musiktherapie

Von Dörte Rösler
17. Februar 2014

Akuter Tinnitus lässt sich mit verschiedenen Methoden behandeln. Eine neue Studie bescheinigt dabei der Neuro-Musiktherapie großes Potential. Bereits nach fünftägiger Behandlung verringerte sich die subjektive Tinnitusbelastung um bis zu 85 Prozent. Vorteil: bei einer raschen Reduzierung der Ohrgeräusche kann das Gehirn kein Gedächtnis für den Tinnitus entwickeln.

Am Konzept der Neuro-Musiktherapie haben Wissenschaftler von drei Einrichtungen mitgearbeitet, unter anderem vom Deutschen Zentrum für Musiktherapieforschung, von der HNO-Klinik Heidelberg und der Neuroradiologie Homburg. In einer Evaluationsstudie behandelten die Forscher 42 Patienten, deren Tinnitus sich nach medizinischer Erstversorgung nicht ausreichend gebessert hatte. Um die neuronalen Effekte zu testen, wurden vor und nach der Therapie Kernspin-Aufnahmen gemacht.

Ergebnis: nach dem fünftägigen Behandlungszyklus hatten sich die primären und sekundären Hörareale der Teilnehmer deutlich verändert. Außerdem zeigten sich Veränderungen im sogenannten Ruhezustandsnetzwerk. Dieses Default-Mode-Netzwerk reguliert die geistige Innenschau und fährt seine Aktivität bei äußeren Reizen herunter.

Bei chronischen Schmerzstörungen ist es in seiner Dynamik so verändert, dass es trotz ablenkender Außenreize weiterhin die Innenwelt scannt. Schmerzen bleiben so dauerhaft präsent.