Todsünde Nummer 1: die guten und schlechten Seiten von Stolz

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
18. November 2013

Der Stolz ist ein Gefühl, welches viele verschiedene Facetten aufweist und aus unterschiedlichen Perspektiven gesehen werden kann. Im Katechismus wird Stolz als "Superbia" bezeichnet und gilt als Todsünde Nummer 1. In der Psychologie und Philosophie ist der Stolz ein viel diskutiertes Thema. Je nach Ausmaß kann er dem Menschen nützlich sein, ihm aber auch schaden. So kann er gut sein für die Durchsetzungskraft und das Selbstbewusstsein. Doch er kann auch krank machen und in Narzissmus übergehen.

Zwischen Gut und Böse

Mittlerweile gibt es Literatur, die sich mit der Entstehung von Narzissmus aufgrund von übermäßigem Stolz beschäftigt. Betroffene sind unsicher und haben ein geringes Selbstwertgefühl. Sie erdniedrigen andere Menschen, was sie mit der Zeit sehr einsam werden lassen kann. Experten sprechen von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Zu wenig oder auch zu viel Aufmerksamkeit in der Kindheit können mögliche Ursachen dafür sein. Betroffene sehnen sich nach Zuwendung und Bewunderung; eigene Fehler können sie sich nicht eingestehen.

Das richtige Maß an Stolz ist wichtig, damit aus Selbstbewusstsein keine Überheblichkeit wird. Es ist ein elementares Gefühl, welches uns hilft, mit Erfolgen aber auch mit Misserfolgen umgehen zu können. Somit sind Menschen wichtig, die einen loben und dazu beitragen, dass man stolz auf sich selbst ist. Wer diese Balance findet, wird Stolz als Ansporn für weitere gute Momente und Erfolge im Leben ansehen können.