Tödliche Blutvergiftungen - unser fettreiches Essverhalten trägt Mitschuld

Bei fettreicher Ernährung breitet sich durch Rezeptor TLR-4 die Entzündung sehr schnell aus

Von Cornelia Scherpe
25. Oktober 2010

Bei einer Blutvergiftung, der Mediziner spricht von einer "Sepsis", spielt unser Immunsystem verrückt. Entzündungen sollen eigentlich helfen, Infektionserreger im Körper abzutöten. Diese Entzündungen sind aber im gesunden Falle lokal sehr begrenzt, damit auch wirklich nur die Eindringlinge abgetötet werden.

Doch bei einer Sepsis ist das Immunsystem so außer Kontrolle, dass die Entzündung großflächig wird und den ganzen Körper ergreift. Das kann, wenn lebenswichtige Organe angegriffen werden, tödlich enden.

Die Studie

Wer sich nun jahrelang besonders fettreich ernährt, hat bei einer akuten Sepsis ein besonders hohes Sterberisiko. Diese Erkenntnis geht auf aktuelle Tierversuche zurück. Mäuse wurden über Wochen hinweg mit fettreicher Kost gefüttert. Das Übermaß an gesättigten Fettsäuren bewirkte, dass diese Mäuse bei einer provozierten Sepsis besonders schnell verendeten.

Die Forscher ermittelten, dass dieses Ergebnis auf einen bestimmten Rezeptor zurückzuführen ist. Der Rezeptor TLR-4 bewirkt, dass die Entzündung sich besonders schnell im Körper ausbreitet, lebenswichtige Organe so schneller erkranken und der Tod eintritt. Ähnlich könnte es im menschlichen Körper ablaufen.

Es würde erklären, warum übergewichtige Menschen schneller an einer Sepsis versterben.