Tödliche Gefahr durch Fusel in Sibierien: Gepanschter Alkohol fordert Todesopfer und Schwerverletzte

Von Ingrid Neufeld
17. März 2014

In einem sibirischen Dorf im Fernen Osten von Russland in der Region Sabaikalsk kamen im Dorf Krasni Wlikan 14 Menschen durch gepanschten Alkohol ums Leben. Zusätzlich haben sich elf Personen durch selbst gebrannten Alkohol schwere Vergiftungen zugezogen und liegen seither im Krankenhaus.

Gepantschter Wodka ist Ursache für die Todesfälle in Krasni Wlikan

Zunächst gingen die Behörden auch bei diesen Personen von Tötungsfällen aus. Allerdings besteht bei drei der Eingelieferten akute Lebensgefahr. Sie erhalten sogar eine Blutwäsche, da das Risiko eines Nervenversagens besteht. Konstantin Ilkowski, der Gouverneur von Sabaikalsk spricht von "einer wahren Tragödie".

Durchreisende Händler werden verdächtigt, Wodka zusammen mit einer nicht trinkbaren Flüssigkeit und einem chinesischen Getränk an die Dorfbewohner verkauft zu haben. Gegen sie wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

Hohe Steuern auf Alkohol fördern Schwarzhandel

Russen trinken gerne Alkohol, dabei wird häufig nicht gefragt, woher das Getränk kommt. Wird der Alkohol selbst hergestellt, mangelt es meist an der Qualität. In der Folge kommen jährlich tausende von Russen zu Tode, weil sie gepanschten Alkohol konsumiert haben.

Da alkoholische Getränke durch eine hohe Steuerlast unerschwinglich teuer sind, weichen viele Menschen auf schwarz gehandelten Alkohol aus. Der Konsum dieser Getränke ist im letzten Jahr auf 44 Prozent angestiegen, gegenüber 30 Prozent im Vorjahr.