Tödlicher Stress: Forscher finden Ursache für erhöhtes Herzinfarktrisiko

Von Nicole Freialdenhoven
27. Juni 2014

Schon länger ist bekannt, dass dauerhafter Stress irgendwann zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führt. Die konkreten Zusammenhänge zwischen Stress und dem Herz-Kreislauf-System waren jedoch bislang noch nicht klar, so dass sich Forscher der Universität Harvard und des Universitätsherzzentrums Freiburg-Bad Krozingen nun mit diesem Thema beschäftigt haben. Sie erkannten, dass das sympathische Nervensystem bei Stress angeregt wird, neutrophile Granulozyten und Monozyten zu bilden, Untergruppen der weißen Blutkörperchen.

Auslöser eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls

Diese Zellen unterstützen normalerweise die körpereigene Abwehr und sind für Entzündungsreaktionen verantwortlich. Werden jedoch zu viele von ihnen produziert, bilden sie Ablagerungen in den Gefäßwänden, die irgendwann zu einer Verstopfung führen und den Blutkreislauf erheblich stören. Dies kann wiederum einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall auslösen.

Einschränkung der durch Stress verursachten Langzeitfolgen

Zumindest bei den für die Tests verwendeten Mäusen zeigte sich, dass ein ß3-Rezeptorblocker den verantwortlichen Rezeptor hemmt und so die Bildung der schädlichen Zellen einschränkt.

Nun soll weiter erforscht werden, ob der ß3-Rezeptorblocker möglicherweise als Medikament beim Menschen zum Einsatz kommen kann. Gegen den Stress selbst gibt es dann zwar noch immer kein Mittel, doch zumindest schädliche Langzeitfolgen könnten vermieden werden.