Tödlicher Unfall: Waliser Chirurg entfernt Leber statt Niere

Von Frank Hertel
17. Januar 2012

In einem Krankenhaus im walisischen Newport ist es zu einem tragischen Unfall gekommen. Einer 77-jährigen Frau sollte eine von Krebs befallene Niere entfernt werden. Der erfahrene Chirurg lässt seine Assistentin am Skalpell debutieren. Als Komplikationen auftreten übernimmt er die Behandlung. Er greift in den Körper, spürt ein Organ und reißt es heraus. Aber es war die Leber und nicht die kranke Niere. Die Patientin stirbt unmittelbar nach dem Eingriff.

Der Chirurg sagte vor Gericht, dass es wahrscheinlich während der Operation zu einer Verletzung des Bauchfells gekommen war. Nur so konnte die Leber der Frau nach unten absinken. Normalerweise sei bei einer solchen Operation die Leber gar nicht greifbar. Das Gericht wertete den tödlichen Fehler als Unfall. Der Chirurg wurde nicht verurteilt. Die Angehörigen des Opfers legten keinen Widerspruch ein.