Torlinientechnologie steht beim Fußball-Confederations-Cup in Brasilien vor Bewährungsprobe

Von Ingo Krüger
18. Juni 2013

Während im Europapokal noch Torrichter den Unparteiischen bei seiner Arbeit unterstützen, kommt beim Confederations Cup in Brasilien erstmals Torlinientechnologie zum Einsatz. In allen sechs Stadien des Turniers sind 14 Highspeed-Kameras auf die beiden Tore gerichtet. Der Schiedsrichter erhält ein Ton- und Bildsignal, wenn der Ball die Torlinie vollständig überquert hat. So sollen Fehlentscheidungen ausgeschlossen werden.

Ein "Wembley-Tor", wie zwischen Deutschland und England im WM-Finale 1966, soll es dank der Erfindung des deutschen Unternehmens GoalControl aus Würselen nicht mehr geben. Die 250.000 Euro teure Anlage erkennt mit Hilfe der Kameras, die 500 Bilder pro Sekunde aufnehmen, jederzeit per Tracking die Position auch des verdeckten Balles.

Doch trotz des Hightech-Systems hat immer noch der Schiedsrichter das letzte Wort. Dies bekräftigte der Weltfußballverband FIFA vor dem Turnier. Sollte sich die Torlinientechnologie bewähren, soll sie auch bei der Weltmeisterschaft 2014 zum Einsatz kommen.

Auch in einigen europäischen Top-Ligen soll es künftig elektronische Torrichter geben. Die englische Premier League führt das Hawk-Eye-System zur neuen Saison ein, die holländische Eredivisie testet das System in den nächsten beiden Jahren. Nur die deutsche Bundesliga überlässt dem Schiedsrichter und seinen beiden Assistenten allein die Entscheidung. Zumindest vorerst.