FIFA setzt beim Fußball-Confederations-Cup in Brasilien auf "Goal Control"

Von Ingo Krüger
12. Juni 2013

Zum ersten Mal bei einem großen Fußballturnier setzt der Weltverband FIFA beim Confederations Cup (15.- 30. Juni) in Brasilien ein elektronisches System ein, das die Torlinie überwachen soll. Hergestellt wird diese Technologie von einem kleinen Unternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Würselen (bei Aachen).

Auch heute noch ist man bei der deutschen Firma "Goal Control" überrascht, den Zuschlag für diesen Auftrag bekommen zu haben. Drei Mitbewerber aus England, Erlangen und Ismaning gab es, denen größere Chancen auf ein Engagement eingeräumt wurden. Doch der Außenseiter machte letztlich das Rennen. Einfachheit und niedrige Kosten sprachen für "Goal Control". Der Betrag für die Umrüstung beläuft sich pro Stadion auf rund 200.000 Euro.

Das System beruht auf einer dreidimensionalen Kontrolle des Balls durch 14 Kameras, die auf beide Tore gerichtet sind. Überquert der Ball die Torlinie, erhält der Schiedsrichter ein Signal. Doch nur wenn das System sich beim Confederations Cup bewährt, bekommt "Goal Control" auch den Zuschlag für die WM 2014.

In der Bundesliga ist eine elektronische Überwachung des Tores noch nicht geplant, in der englischen Premier League wird dagegen in der kommenden Saison die Torlinientechnik eingeführt. Das Hawk-Eye-System von Sony soll künftig "Wembley-Tore", wie bei der WM 1966, vermeiden helfen.