Tour de France - Positive Doping-Probe sorgt für Verwirrung

Tour de France - Kololobnew wird positiv auf Hydrochlorothiazid getestet

Von Matthias Bossaller
13. Juli 2011

Im Dopingfall des russischen Radprofis Alexander Kolobnew herrscht auf der Tour de France Unklarheit. Der Fahrer wurde positiv auf das Diuretikum Hydrochlorothiazid getestet. Das Reglement des Radsportweltverbandes UCI sieht hierfür keine umgehende Sperre vor. Im Code der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada ist dieses Mittel jedoch verankert. Dem Dopingexperten Wilhelm Schänzer ist eine eigene UCI-Liste nicht bekannt. Daher geht er davon aus, dass der Wada-Code, den alle Verbände unterschrieben haben, auch für die UCI bindend ist.

Kolobnew steigt bei der Tour de France aus

Auch wenn der Olympia-Dritte von 2008 nicht sofort gesperrt wurde, stieg er vor der 10. Etappe aus der Frankreichrundfahrt aus. Jetzt muss das Ergebnis der B-Probe abgewartet werden. Ist diese auch positiv, wird der Russe von seinem Rennstall Katjuscha entlassen. Außerdem gibt es eine interne Regelung, die besagt, dass der positiv getestete Fahrer neben der Sperre noch eine Geldstrafe in der Höhe des fünffachen Jahresgehaltes zahlen muss. Die Substanz Hydrochlorothiazid wird hauptsächlich eingesetzt, um das Gewicht zu verringern. Es kann jedoch auch helfen, unerlaubte Substanzen nicht nachweisbar zu machen.

Im Katjuscha-Rennstall hatte es zuvor zwei Dopingfälle gegeben. 2009 fanden Kontrolleure eine positive Epo-Probe bei Antonio Colom aus Spanien und dem Österreicher Christian Pfannberger.