Tourismus in Tunesien bricht ein - Luxushotels für 75 Euro

Von Dörte Rösler
8. August 2013

Wer derzeit in Hammamet oder anderen touristischen Regionen Tunesiens unterwegs ist, hat Straßen und Läden meist für sich allein. Nachdem die Gästezahlen bereits 2012 eingebrochen waren, melden die lokalen Veranstalter in dieser Saison einen weiteren Rückgang. Lediglich russische Touristen zeigen sich von den politischen Unruhen unbeeindruckt.

Für die tunesische Wirtschaft kommt die Flaute zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Mangelnde Umsätze schüren die Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Nahezu jede Familie ist direkt oder indirekt auf die Einnahmen aus dem Tourismus angewiesen, entsprechend viele Menschen sind jetzt empfänglich für die Parolen radikaler Islamisten.

Hoteliers reagieren auf die Krise mit Preisnachlässen. Die Übernachtung in einem Luxushotel ist heute für 75 Euro zu haben - inklusive Vollpension. Zugleich betonen Experten, dass es keinen besseren Schutz vor einer Radikalisierung gebe als zufriedene Mitarbeiter in der Tourismusbranche.