Traubenschnaps aus Bulgarien soll von der EU geringer besteuert werden

Bulgarien fordert für Steuersenkung Anerkennung von Rakia als traditionelles Produkt

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
14. März 2011

Der aus Bulgarien stammende Traubenschnaps "Rakia" soll von den Verantwortlichen in der Europäischen Union als sogenanntes "traditionelles Produkt" anerkannt werden, was zu einer Steuersenkung um die Hälfte führen würde und somit den hochprozentigen Schnaps auch deutlich billiger machen würde.

Aber dadurch befürchtet auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen steigenden Alkoholkonsum. Der größte Produzent von Rakia in Bulgarien stellt den bekannten "Peshterska Grape" her, ein 40 Prozentiger Branntwein, der sich durch seinen einzigartigen, milden Geschmack und sein feines Traubenaroma auszeichnet und der meistgekaufte Schnaps in Bulgarien ist.

Mehr Staatseinnahmen durch Steuersenkung?

Die Bulgaren wollen mit ihrem Antrag bei der EU das gleiche Recht erhalten, wie Griechenland mit seinem Ouzo, beziehungsweise werden in Frankreich bestimmte Sorten von Rum ebenfalls geringer besteuert. Zurzeit liegt der Preis für eine Flasche Rakia bei etwa 8 Lewa, das sind ungefähr 4 Euro.

Wenn die Steuersenkung käme, so würde dann der Preis für die Flasche um zwei bis drei Lewa noch sinken, aber dadurch würde auch das sogenannte "Schwarzbrennen" eingeschränkt werden, was wiederum für mehr Einnahmen im Staatssäckel bedeuten würde.

Andererseits besteht das Risiko für den Anstieg von gesundheitlichen Schäden, so liegt schon heute der durchschnittliche Jahreskonsum in Bulgarien bei 12,8 Litern Alkohol, in Deutschland bei 12,4 und im europäischen Durchschnitt bei 12,2 Litern. Weltweit sind es dagegen aber nur 6,13 Liter. Aber eins steht auch fest, dass in schwierigen Zeiten, wie letztlich im Krisenjahr 2009, mehr Geld für Alkohol und Zigaretten als für andere Artikel ausgegeben wurde.

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