Trauma-Forschung am Scheideweg: Therapien sind häufig nutzlos

Von Nicole Freialdenhoven
5. April 2013

Nach traumatischen Ereignissen folgen häufig ausgedehnte Therapien, die helfen lassen, das Erlebte zu verarbeiten. Allerdings ergab eine Studie der Donau Universität in Krems nun, dass nur wenige Therapien dokumentierbare Erfolge erzielten. Für ihre Untersuchung werteten die Wissenschaftler 19 vorausgegangene Studien aus und stellten lediglich bei zwei Therapieformen einen evidenzbasierten Nutzen fest.

Vor allem die Kognitive Verhaltenstherapie erwies sich als sinnvoll, wenn sie bei Erwachsenen durchgeführt wurde, die erst vor kurzem ein traumatisches Ereignis durchleben mussten und den Diagnosekriterien für eine akute Belastungsreaktion entsprachen. Auch die unterstützende Betreuung mit pharmakologischer Therapie, d.h. mit Medikamenten, zeigte sich vor allem im Verbund mit der Kognitiven Verhaltenstherapie als nützlich.

Die Autoren der Studien kritisierten, dass viele Trauma-Patienten gar nicht wissen, dass die angebotenen Therapien nicht evidenzbasiert sind. So kann nur schwer vorausgesagt werden, ob die Betroffenen wirklich die beste Behandlung erhalten. Jedes Jahr erleiden zahlreiche Menschen eine Posttraumatische Belastungsstörung nach einem schweren traumatischen Erlebnis wie einem Verkehrsunfall, sexueller oder häuslicher Gewalt, oder durch Kriege und Naturkatastrophen.