Traumatische Erlebnisse bei Tieren können bereits gelöscht werden

Erhöhte Aktivität der AMPAR-Rezeptoren bei traumatischem Erlebnis - Behandlung innerhalb 1 Woche

Von Melanie Ruch
29. Oktober 2010

Wissenschaftlern der Johns Hopkins University School of Medicine im amerikanischen Baltimore ist es gelungen, traumatische Erlebnisse bei Mäusen wieder erfolgreich aus dem Gedächtnis zu löschen.

Sie stellten fest, dass die Angst der Mäuse nur in einem bestimmten Zeitraum behandelbar war und dass die Veränderungen im Gehirn der Mäuse, die durch das Trauma entstanden waren, wieder vollständig rückgängig gemacht werden konnten. Diese Erkenntnis könnte in Zukunft bei der Behandlung von Angststörungen ihre Anwendung finden.

Trauma innerhalb einer Woche behandelbar

Die Forscher setzten einen Teil der Mäuse einem traumatischen Erlebnis aus, den anderen Teil ließen sie in Ruhe. Dabei untersuchten sie das Verhalten und die Gehirne der Tiere und stellten fest, dass die Aktivität der sogenannten AMPAR-Rezeptoren nach dem schockierenden Erlebnis im Gehirn zunahm. Diese Rezeptoren befinden sich in dem Teil des Hirns, der für die Verarbeitung von schlimmen Erlebnissen und Ängsten zuständig ist.

Die erhöhte Aktivität dieser Rezeptoren hielt etwa eine Woche lang an. Ausschließlich in dieser Zeit gelang es den Forschern, die Mäuse von ihrem Trauma zu heilen und die Veränderungen, die durch das Erlebnis im Hirn der Tiere entstanden waren, wieder aufzuheben.