Traumatische Erlebnisse - nicht nur die Seele erkrankt

Eine posttraumatische Belastungsstörung kann sich auch in körperlichen Symptomen zeigen

Von Cornelia Scherpe
6. Mai 2010

Situationen, in denen Menschen große Macht- und Hilflosigkeit erleben, bei denen Körper,- und Persönlichkeitsgrenzen verletzt werden, können eine sogenannte posttraumatische Belastungsstörung auslösen. Dies ist eine schwere psychische Krankheit, die das ganze Leben überschattet.

Oft musste das Opfer seelischen und körperlichen Missbrauch oder auch Vergewaltigung erleiden. Diese erlebte Gewalt führt nachweislich zu sozialem Rückzug, schweren Depressionen, Schlafstörungen und leider nicht selten bis zum Suizid.

Die körperlichen Auswirkungen

Neue Erkenntnisse belegen nun, dass die posttraumatische Belastungsstörung aber nicht nur psychische Symptome hat, sondern auch körperliche Folgen mit sich bringt. Das Immunsystem der erkrankten Person wird durch die Störung offenbar dauerhaft verändert. Gene werden bei Betroffenen anders aktiviert beziehungsweise deaktiviert. Aufgrund der anderen Genaktivität reagiert der Körper nicht mehr wie der eines gesunden Menschen.

Besonders Gene, die direkt für die Funktion des Immunsystems zuständig sind, seien betroffen. So ergab eine Untersuchung, dass das Blut eines an der Störung Erkrankten unnatürlich viele Antikörper gegen harmlose Herpes-Viren enthält.

Ein Mensch braucht nach dem Trauma immer Hilfe von Außen, nicht nur für die Psyche sondern offensichtlich auch für den Körper. Das Erlebte muss unter Anleitung eines Arztes aufarbeitet werden, sodass der Betroffene sich in seinem Alltag wieder zurechtfinden und neue Lebensfreude erfahren kann.