Trennung der Eltern traumatisiert Kinder

Loyalitätskonflikte beim Kind unbedingt vermeiden

Von Nicole Freialdenhoven
5. Januar 2015

Wenn sich ein Ehepaar scheiden lässt, stehen die Kinder oft hilflos zwischen den Fronten. Besonders traumatisch wird die elterliche Trennung für sie, wenn eines der Elternteile das Kind in seiner Loyalität zum anderen zu beeinflussen versucht. Darauf weisen Kinderärzte hin, die immer wieder psychisch traumatisierte Kinder behandeln.

Geht eine Bezugsperson der Kindheit verloren, entwickeln die Betroffenen oft Probleme mit der allgemeinen Bindungs- und Bezugsfähigkeit. Mögliche Auswirkungen davon können später sein:

Die Spirale des Gefühlschaos

Gerade jüngeren Kindern fehlt oft noch die Fähigkeit, sich in die Gefühlswelt der Eltern hinein zu denken. Teilt die Mutter ständig Seitenhiebe gegen den Vater aus, während das Kind sich eigentlich auf das Besuchswochenende mit dem Vater freut, ist es schnell überfordert mit den entstehenden Gefühlsverwirrungen.

Leidet es dann unter Bauch- oder Kopfweh, fühlt sich die Mutter darin bestätigt, dass es dem Kind beim Vater nicht gut gehe - und die Spirale dreht sich weiter. Experten raten den Eltern dazu, Kindern ausdrücklich zu erlauben, beide Elternteile weiterhin gleich lieb zu haben und sich gegenseitig zu unterstützen.

Allerdings sollte es auch akzeptiert werden, wenn ein Kind sich bei einem Elternteil wohler fühlt als beim anderen. Am Ende zählt für Kinder vor allem, dass beide Elternteile die gleichen übergeordneten Ziele verfolgen, auf die sich verlassen können.