Tropenkrankheiten in Europa: Vorsicht ja, Panik nein

Von Ingo Krüger
8. März 2013

Mediziner befürchten den Anstieg von Infektionskrankheiten in den kommenden Jahren in Europa. Aufgrund des Klimawandels und der immer noch zunehmenden Reiseaktivitäten können sich Erkrankungen, die ihren Ursprung in den Tropen haben, immer weiter ausbreiten. Allerdings warnen Experten vor unnötiger Panikmache.

Aufgrund des Klimawandels könnten sich fremde Mückenarten in Europa ansiedeln, fürchten Wissenschaftler. Hochgefährliche Infektionskrankheiten wie West-Nil-Fieber, Dengue-Fieber oder Malaria könnten daher verstärkt auch in Europa auftreten.

Die Mediziner warnen besonders vor dem Krim-Kongo-Fieber, das durch einen Virus ausgelöst wird. Überträger ist die Braune Hundezecke. 20 Prozent der Infizierten sterben an dem Virus. Forscher erwarten ebenfalls, dass die asiatische Tigermücke, die tropische Krankheiten wie Dengue- und Chikungunyafieber auf Menschen übertragen kann, weiter nach Europa vordringt.

In Deutschland sind von Stechmücken übertragene Viren, wie etwa das West-Nil- oder das Dengue-Virus, bisher nicht nachgewiesen worden. Erkrankungsfälle mit diesen Viren seien zurzeit unwahrscheinlich, teilten Virologen mit.

Doch es sei wichtig, die in den letzten Jahren gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse einem breiten Publikum und politischen Entscheidungsträgern zugänglich zu machen. Nur so, mahnen Experten, könnten Überreaktionen vermieden und eine realistische Bewertung der Risiken vorgenommen werden.