Trotz vieler unbeteiligter Zuschauer muss Hilfe in der Not geleistet werden

Von Claudia Barwich
23. Mai 2013

Ein Mangel an Hilfsbereitschaft kostete im Jahr 1964 Kitty Genovese das Leben. In der Weltmetropole New York sahen mindestens 38 umstehende Menschen dabei zu wie sie vergewaltigt, ausgeraubt und erstochen wurde. Hilfe wurde keine geleistet, obwohl ihre Schreie und Not klar zu erkennen waren.

Nach diesem schrecklichen Ereignis, werden Fälle dieser Art als Genovese-Syndrom bezeichnet. Neue wissenschaftliche Studien belegen, dass Zuschauer jedoch erst nach Betrachtung verschiedener Kriterien helfen.

Wichtig erscheint hier, ob bereits Hilfe vorhanden ist und das eigene Einschreiten als überflüssig eingestuft wird. Rationale Gedankengänge scheinen hier bestimmend zu sein. Die Anzahl der zusehenden Personen und die Bewertung, wie viele Menschen eigentlich für die notwendige Hilfe einschreiten müssen, lassen erst die Entscheidungen treffen.

Nicht selten wird hier durch Fehleinschätzung Hilfe nicht geleistet. Für das Opfer ist dies natürlich fatal und gleichbedeutend mit unterlassener Hilfeleistung. So kann nicht von einer sinkenden Hilfsbereitschaft gesprochen werden, sondern von schweren Fehlern bei der Beurteilung der Situation.