Tsunami-Sinusitis: Tsunami kann "Schnupfen" verursachen
In der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "The Lancet" berichtet Shintaro Baba aus Tokio von einer 31-jährigen Frau, die im März 2011 von dem verheerenden Tsunami mitgerissen wurde, ihn aber glücklicherweise überlebte. Nach einer Woche musste der Frau eine grüne Mischung aus Sand und Eiter aus den Nebenhölen und den Keilbeinhöhlen entfernt werden.
Die Erkrankung erinnerte ein bisschen an einen sehr schweren Schnupfen, schrieb Baba. In einer Ausgabe des "New England Journal of Medicine" gab es 2005 einen Bericht über einen 35jährigen Mann, der 2004 einen Tsunami in Thailand überlebt hatte und genau die gleiche Art von Schnupfen hatte wie die Japanerin von 2011.
In beiden Fällen war verunreinigtes Meerwasser der Krankheitsauslöser. Bei beiden Patienten konnten die Ärzte unter anderem die Bakterien Escherichia Coli nachweisen. Es gibt auch einen Namen für diese Erkrankung: Tsunami Sinusitis. Wer in einen Tsunami gerät wird allerdings froh sein, wenn er mit dieser relativ harmlosen Erkrankung davon kommt.