Twitter statt Tafel - Hundertfache Entschuldigung im Netz

Von Jutta Baur
9. Juni 2011

Hundert mal an die Tafel schreiben "Ich darf nicht lügen"? Das ist vorbei. Dank Internet und Twitter gibt es - zumindest in Malaysia - eine ganz neue Form der Bestrafung.

Ein Richter hatte einen Mann dazu verdonnert über Twitter hundert Mal zu posten, dass seine vorherigen Aussagen falsch seien. Fahmi Fadzil, der für einen malaysischen Oppositionspolitiker arbeitet, hatte sich via Twitter über den Arbeitgeber seiner Freundin ausgelassen. Die Schwangere würde bei der Arbeit nicht gut behandelt. Besagter Arbeitgeber, ein Verlag, fand das gar nicht witzig und verklagte Fahmi Fadzil auf Genugtuung und Schadensersatz. Obwohl der sich kurz nach seinen Statements bei Twitter bereits entschuldigt hatte, wünschte der Arbeitgeber eine öffentliche Entschuldigung in den auflagenstärksten Zeitungen von Malaysia.

Vor Gericht einigte man sich auf eine hundertfache Entschuldigung über Twitter. Während drei Tagen, entschuldigte sich der Angeklagte immer wieder. Ob das die Strafe der Zukunft sein wird, darf jedoch bezweifelt werden.