Typ-1-Diabetes: Sollten Betroffene vor dem Schlafen noch etwas Süßes essen?
Wer an Diabetes des Typ 1 leidet, hat die angeborene Form der Krankheit. Diese geht auf einen Autoimmundefekt zurück und zeigt sich meist bereits in früher Kindheit. Wie alle Diabetiker müssen die Patienten ihren aktuellen Blutzucker regelmäßig kontrollieren und ihre Ernährung sowie die Medikamente darauf einstellen.
Für Situationen, in denen plötzlich eine Unterzuckerung droht, haben Diabetiker immer etwas Traubenzucker oder etwas Schokolade im Haus. So können sie durch den Snack den Blutzuckerspiegel aus dem Tief holen. Doch was ist, wenn die Unterzuckerung sich im Schlaf ankündigt und man sie dementsprechend nicht bemerkt?
Uneinigkeit beim "Betthupferl"
Tatsächlich ist ein zu niedriger Blutzucker gerade in der Nacht ein Problem. Viele Diabetiker fragen daher ihren Arzt, ob sie unmittelbar vor dem Schlafen noch etwas Naschen sollen, um dem Problem zu entgehen. Doch bei diesem sogenannten "Betthupferl" sind sich die Diabetologen nicht ganz einig. Viele raten zwar dazu, doch wieder andere sind eher zurückhaltend, da es noch recht wenige Studien zu dieser speziellen Frage gibt.
Sinvoll kann die kleine Kalorienbombe für all jene sein, die relativ früh zu Abend essen und entsprechend noch einige Stunden Zeit haben, bis sie ins Bett gehen.
Kleiner Nachtimbiss
Wer dagegen spät isst, der kann sich das Betthupferl durchaus sparen. Für Typ-1-Diabetiker hat aktuell eine Studie aus Kanada neue Ergebnisse: Untersucht wurden in der Meta-Analyse insgesamt 16 ältere Studien zum Thema. Sowohl Erwachsene als auch Jugendliche und Kinder waren Teil und das Ergebnis fiel recht eindeutig aus: Ein kleiner Nachtimbiss hilft, den Zuckerspiegel auch während der Nacht auf einem gesunden Niveau zu halten. Das Ergebnis gilt für all jene Diabetiker, die sich mit Insulin aus tierischer Quelle oder mit Humaninsulin behandeln müssen.
Kritiker merken jedoch an, dass die Studien allesamt sehr klein waren und durchaus Ungereimtheiten offen bleiben. Daher sind für eine allgemeingültige Empfehlung weitere Studien nötig.