Typ-1-Diabetiker kommen dem Traum von der künstlichen Bauchspeicheldrüse näher

Von Cornelia Scherpe
13. November 2012

Wer an Diabetes des Typ 1 leidet, wurde mit einer Autoimmunkrankheit geboren, die nach und nach die Bauspeicheldrüse funktionsunfähig macht.

Das Organ (auch Pankreas genannt) verliert die Zellen, die das lebenswichtige Hormon Insulin bilden. Daher sind die Patienten darauf angewiesen, vor jeder Mahlzeit ihre Lebensmittel und Getränke genau zu analysieren. Erst wenn sie wissen, wie viel Blutzucker nach der Mahlzeit im Körper sein wird und sich eine entsprechende Menge Insulin gespritzt haben, dürfen sie mit dem Essen beginnen.

Das kann den Alltag belasten und zur psychischen Qual werden. Daher arbeiten Forscher bereits seit den 1970er-Jahren an dem Konzept einer künstlichen Bauchspeicheldrüse. Nun wird in Graz der erste ernstzunehmende Prototyp entwickelt. Ziel ist es, dass die Maschine von selbst den Blutzucker misst und dann genau die richtige Menge an Insulin in den Körper freigibt.

Dadurch hat man eine künstliche Pankreas und muss sich um nichts mehr Sorgen machen. Im Grunde würden die Patienten dann leben können, wie alle gesunden Menschen ohne Diabetes. Bisher könnte man zwar den Zucker automatisch messen, doch man kann nicht über denselben Zugang das Insulin verabreichen, da die Messgeräte Proteine ausschicken und damit das Blut belasten.

In Graz hat man nun einen Sensor entwickelt, der auf den Zucker reagiert und nicht zur Blutverschmutzung führt, wenn man diesen Zugang auch zur Insulinvergabe nutzen würde. Er schickt die Zuckerwerte außerdem mittels Lichtsignale an den Patienten. Obwohl der Sensor im Inneren des Körpers ist, kann er durch einen harmlosen Farbstoff ein Signal losschicken, das durch die Haut sichtbar ist.