Typische Konflikte zwischen Eltern und Jugendlichen - und wie man sie löst

Tipps für eine konstruktive Auseinandersetzung an der Schwelle zum Erwachsenwerden

Von Dörte Rösler
27. März 2015

In der Pubertät brauchen Eltern psychologisches Geschick. Oftmals sind sie verunsichert, was sie ihren Kindern erlauben oder verbieten sollen. Und auch die Jugendlichen stecken ihre Grenzen neu ab: was muss ich den Eltern noch erzählen, bei welchen Themen darf ich selbst bestimmen?

Lange Nächte

In der Pubertät wandelt sich der Kindergeburtstag meist in eine nächtliche Party. Und wenn es nichts anderes zu feiern gibt, ziehen Jugendliche am Wochenende durch Clubs und Discos. Bis wann sie unterwegs sein dürfen, regelt dabei das Jugendschutzgesetz.

Längere Ausgehzeiten müssen von den Eltern genehmigt werden - und das führt häufig zu Streit. Wer seine Freunde vorschiebt und behauptet "alle anderen dürfen länger weg", erreicht dabei selten sein Ziel. Strategisch besser: gemeinsam nach Kompromissen suchen.

Die erste Liebe

Ob mit 14 oder 17 - der erste Liebe läutet eine neue Phase m Leben ein. Verständlich, dass Jugendliche den neuen Freund oder die neue Freundin gern präsentieren. Allerdings nicht unbedingt bei den Eltern. Rechtlich gesehen haben diese auch gar keinen Anspruch, von den Beziehungen ihrer Kinder zu erfahren.

Ob Jugendliche davon erzählen, hängt allein vom Vertrauen ab. Ausnahme: Wer Freund oder Freundin bei sich übernachten lassen möchte, muss die Eltern um Erlaubnis bitten. Sie haben das Hausrecht.

Lockere Tischsitten

Mit der Loslösung von den Eltern verändern sich auf alte Familienrituale, etwa bei Tisch. Während Kinder selbstverständlich zu den Mahlzeiten anwesend sind und essen, was Vater oder Mutter auf den Tisch gestellt haben, probieren Jugendliche beim Essen ihre Unabhängigkeit. Wenn Eltern sie zum gesunden Frühstück zwingen wollen, reizt das erst recht zum Widerstand.

Während noch jeder zweite 14- bis 17-Jährige frühstückt, verzichten vor allem ältere Mädchen gern auf Müsli und Co. Das Gesundheitsargument zieht dabei wenig. Und zwingen können Eltern ihre Kinder zum Essen nicht.

Auch das pünktliche Erscheinen zum Abendbrot wird durch Zwang eher zum Zankapfel. Wer Mahlzeiten mit Druck verbindet, verdirbt den Jugendlichen das gemeinsame Essen komplett. Auch hier ist es strategisch klüger, Kompromisse zu schließen.