Überall blau und gelb: Fashion Week Kiew unter politischen Vorzeichen

Von Nicole Freialdenhoven
20. März 2014

Trotz der politischen Krise in der Ukraine startete die Fashion Week in der Hauptstadt Kiew auch in diesem Jahr zu den üblichen Daten im März - eine Verschiebung sei nicht in Frage gekommen, so die Organisatoren: The show must go on.

Manche Designer sehen sogar eine große Chance in dem Termin, denn derzeit ist die Aufmerksamkeit der Welt auf die Ukraine gerichtet und verschafft somit auch den einheimischen Designern mehr Publicity als sonst.

Politische Statements durch den Einsatz ukrainischer Nationalfarben

Die politische Krise ist auch im Veranstaltungszentrum, nur eine Viertelstunde Fußweg vom Maidan entfernt, allgegenwärtig. Designerin Liliya Poustovit entwarf eine ganze Kollektion Kleider in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb, während auf anderen T-Shirts Slogans wie "Stop Putin" zu lesen waren.

Zalevskiy ließ Zäune um den Laufsteg errichten und präsentierte seine Models so gewissermaßen als Gefangene.

Modenschau mit aussagekräftigen subtilen Hinweisen

Noch einen Schritt weiter ging Jean Gritsfeld: Er veranstaltete seine Modenschau in einem Supermarkt, in dem auch die Demonstranten einkaufen gingen. Zu seinen Entwürfen gehörten Pullover mit den Gesichtern Prominenter von Madonna bis Mao, aus deren Mundwinkeln Blut sind - auch dies ein nicht gerade subtiler Hinweis auf die Gewalt, die Kiew in den letzten Wochen erfasst hatte.