Umfrage zur Zufriedenheit mit Implantaten bei Brustkrebspatientinnen

Brustkrebspatientinnen bevorzugen eigenes Gewebe, Implantate weniger beliebt

Von Nicole Freialdenhoven
5. Januar 2015

Frauen, die nach einer Mastektomie eine Brustrekonstruktion erhalten, sind zufriedener mit dem Ergebnis, wenn die "neue" Brust ausschließlich aus körpereigenem Gewebe hergestellt wurde. Dies ergab eine Umfrage unter Brustkrebspatientinnen, die nach der Behandlung an der Universitätsklinik Groningen einen entsprechenden Fragebogen ausgefüllt hatten.

Während Frauen, die Implantate erhalten hatten, ihre Zufriedenheit mit 65,5 von 100 Punkten angaben, waren es bei den Frauen mit einer Rekonstruktion aus natürlichem Gewebe 75 von 100 Punkten. Allerdings gab es keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen in anderen Lebensbereichen wie dem körperlichen, sexuellen und psychosozialen Wohlbefinden.

Höhere Zufriedenheit trotz fehlender Brüste

Dass die Frauen mit natürlicher Rekonstruktion eine höhere Zufriedenheit angaben, liegt nach Ansicht der Mediziner möglicherweise auch an ihrem höheren Alter von durchschnittlich 51 Jahren. Die Frauen, die Implantate erhalten hatten, waren durchschnittlich 44 Jahre alt und hatten sich häufiger für eine präventive Mastektomie aufgrund eines erhöhten genetischen Risikos entschieden.

Implantate können in der Regel schon direkt nach der Entfernung der Brüste eingesetzt werden, so dass den Frauen der Anblick der fehlenden Brüste erspart bleibt. Auf die aufwändige Rekonstruktion mit körpereigenem Gewebe, das zumeist dem Bauch- und Rückenbereich entnommen wird, müssen Patientinnen hingegen oft ein Jahr oder länger warten. Die Mediziner waren daher davon ausgegangen, dass die Zufriedenheit unter den Implantatsempfängerinnen höher sein würde.