Umgang mit Obdachlosen immer brutaler

Von Anna Miller
12. Juni 2014

Keine Stadt mag es, wenn Obdachlose das Straßenbild "verschandeln" und Anwohner wie auch Gäste sich belästigt fühlen. Dabei versetzt sich aber kaum jemand in die Situation der Obdachlosen und versteht, warum die keine andere Wahl haben. Vielmehr ist es so, dass man immer brutaler gegen diese Menschen vorgeht, damit sie sich nicht in den Innenstädten niederlassen. In Deutschland auch gerne einmal mit Wasserdüsen und Stinkbomben.

Der Aufschrei war recht laut, als an einem Londoner Hauseingang Metall-Spikes gefunden wurden, die eine Übernachtung von Obdachlosen verhindern sollen. Doch London ist kein Einzelfall. Auch in Deutschland und vielen anderen Ländern setzt man alles daran, die ungeliebten Obdachlosen aus den Zentren der Städte und den Wohngebieten fernzuhalten.

Einsatz von Sicherheitskräften

Am Hamburger Hauptbahnhof setzt man beispielsweise auf Musik, die ein Übernachten nahezu unmöglich macht. Zudem patrouillieren Sicherheitskräfte am und im Bahnhof, die ein längeres Verweilen der Obdachlosen ebenfalls unterbinden.

Und auch Flaschensammler haben keine guten Chancen mehr am Hauptbahnhof in Hamburg. Die dort aufgestellten 160 Mülleimer sind so konzipiert, dass man nicht mehr hineingreifen kann, um nach Flaschen oder anderen brauchbaren Dingen zu suchen.

Platzverweise und Sperrung von Schlafplätzen

Doch auch in anderen Städten wie Dresden oder Dresden setzt man auf drastische Maßnahmen. Statt den Obdachlosen Ausweichquartiere anzubieten, sperrt man ihre Schlafplätze und spricht Platzverweise aus. Vielleicht wäre es klüger, nach Ausweichmöglichkeiten zu schauen, statt auf Konfrontation zu gehen und den Obdachlosen das Leben noch schwerer zu machen als es ohnehin schon ist.